vernichten …









2015 - 2017
vernichten
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Zeugenaussagen, Täteraussagen, Polizeiberichte, Gerichtsprotokolle, Zeitungsberichte, Briefe, Internet-Einträge, Schulaufsätze, Tagebücher, Blogs, Notizen ...

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Da die Wiener Print-Medien kaum noch über die freien Arbeiten der darstellenden Künste berichten, stellen wir hier einige ZuschauerInnen-Mails vor, um vielleicht auf diesem Weg eine Ahnung über diese Produktion zu vermitteln.


Wiederaufnahme 2017:
  • "Ein sehr interessanter und sehr spannender Abend. Von der Regie her sehr sinnlich und gut gemacht. Eine Mischung aus Entertainment, Theater und Forschung. Die Schauspieler sind großartig!"
    Erich S.

  • "Eure Show ist vom Niveau ein Werk für Festivals, fürs Akademietheater...! Ihr habt es wieder mal geschafft eine unglaublich coole und moderne Form für die Erzählung der Geschichten zu finden. Schauspiel, Vorträge, so spannend und sympathisch! Die Spielszenen gewohnt "gruselig"...:-) Niemand kann psychisch angeknackste Menschen so darstellen wie ihr. Dennoch- und das ist das gruseligste- kann man sich mit ihnen identifizieren!!!! Findet sich in der schleichenden Entwicklung von MörderInnen wieder, erkennt Nachbarn darin...!!! Gefallen hat mir besonders auch die Ruhe und Langsamkeit - auch in den Erklärungen der dicht komplexen Informationen. Die großen Videogesichter...und und und.. Danke für den genialen Abend." Lennie J.

  • "Heute habe ich mir eben Ihr Stück "vernichten" angesehen und ich bin dermaßen begeistert, daß mir fast die Worte fehlen. Psychiatrie war schon sensationell, aber dies ging noch mehr unter die Haut, hat mich noch mehr bewegt und aufgewühlt. Vielen Dank für diese tolle Inszenierung!"
    Gabriele V.

  • "… Meine Freundin spricht nur Schuldeutsch, sie verstand einiges nicht, so besprachen wir einige Szenen.So kam ich drauf wie Doppeldeutig ihr das Stück benannt habt. Auch das Publikum war sehr konzentriert. Es war toll wie vielschichtig ihr die verschiedene Falle inneneinander gewebt habt und es blieb trotz dem verständlich. Ich bin sehr froh euch gesehen zu haben."
    Aniko K.


Uraufführung 2015:

  • "Ein sehr interessanter und sehr spannender Abend. Von der Regie her sehr sinnlich und gut gemacht. Eine Mischung aus Entertainment, Theater und Forschung. Die Schauspieler sind großartig!"
    Erich S.

  • “Beachtlich erst einmal, wie das Ensemble diese gewaltige Fabrikshalle in Besitz nimmt. Die Produktionsebenen, die noch an vergangene Fertigungsabläufe denken lassen, wurden nun zu Ebenen unterschiedlichster Untersuchungsversuche und Erzählstränge umfunktioniert: von Täterinnen und Tätern, Kindheit, Lebensentwürfen, Kränkungen, Alltag und Verbrechen; Rechercheausflügen in Hirnforschung - alles ausnahmslos für mich Laien verständlich und faszinierend, von Soziologie, Epigenetik, noch nie gehörten Philosophen und seltsamen Tierversuchen. Der Beginn des Abends ließ schon ahnen: hier wird nicht Theater gespielt. Oder doch? Zu imposanter Noise-Musik werden wir taumelnd durch Strukturen einer fragwürdigen Ding-Welt geführt, ein brachiales Kunstwerk, das uns ZuschauerInnen unbewusst zusammenrücken ließ. Eines der Tore der den Raum durchquerenden Fertigungsstraßen fliegt beiseite und wie aus der Struktur des Videos erscheinen die beiden Protagonistinnen... Ich habe an diesem Abend in eine Welt schauen dürfen, die mir eigentlich sehr vertraut vorkam. Denn auch ich kenne lang gehegte Rachegelüste, auch ich kann mich aus der Welt auskoppeln und konzentriert einem Thema nachgehen. Auch ich hege einigen Menschen gegenüber sogar heftige Vernichtungsphantasien... Ein großartiger Abend! Raffiniert und betörend sinnlich. Heiterkeitsausbrüche im Publikum. Habe viel profitiert!“
    Franz G.

  • "Auf derart unterhaltsame Art etwas Wesentliches über das Mensch-Sein zu erfahren, habe ich als sehr überraschend erlebt. Ich habe diese Forschung immer schon für sehr spannend gefunden, aber nie Zeit gehabt, mich damit eingehender zu befassen. Dass einem das am Theater, noch dazu auf so spannende Weise gebracht wird, ist toll!"
    Irma Z. Kindergärtnerin

  • "Ich hatte noch nie etwas von diesem Theater gehört, eine Freundin, für die es bereits Kult war, hat mich bedrängt, mitzukommen. Ich selbst besuche ungern Theater. Habe während des Studiums damit aufgehört. Ich war hier über die gesamte Zeit der Vorstellung gebannt. Zustände an mir: zuweilen schwer deprimiert, zuweilen kichernd oder lachend, zuweilen enthusiasmiert von dieser Gescheitheit der drei Bühnenmenschen. Und die Informationen raffiniert und erotisch aufbereitet, und in einer Klarheit, wie ich sie selbst an der Uni selten bekommen habe! Dass Theater so etwas kann, finde ich erstaunlich. Danke!"
    Thomas H.

  • " …ich poste so gut wie nie etwas, also kann sich jeder denken, dass Eure Vorstellung wirklich etwas sehr Besonderes ist und ich hoffe, dass sie wahrgenommen wird. Ich habe ein Netzwerk von über 300 Leuten. Ich würde mir sehr wünschen, dass Eure wundervolle Arbeit von möglichst vielen Menschen gesehen und gehört wird, weil sie so wichtig ist."
    Michaela H.

  • "So gescheit! Ich will nur mehr solches Theater sehen. Und für mich war der Abend viel zu kurz. Ich hätte noch sehr lange zusehen mögen!"
    Michaela S.

  • "Diese Theaterperformance zu empfehlen, ist mir ein großes Anliegen! Sie hat mich zutiefst berührt und fasziniert und aufgeklärt und betroffen und ich bin dem Ensemble von Herzen dankbar für die Recherche, Entwicklung und Aufführung, denn ich nehme daraus viel für mein Leben mit. In dem neuen Spielort F23, einer herrlichen ehemaligen Sargfabrik, agieren Gabriela Hütter, Katrin Kröncke und Hagnot Elischka in der Inszenierung von Judith Humer "über die Fähigkeiten und Kräfte des Menschen und die Verrichtungen des Gehirns III" Das Thema ist, sich den inneren Abläufen von TäterInnen von Massakern in Haus, Dorf, Familie, Schule und Straße zu nähern: "Das Unbewusste, der Wunsch und der Traum - und welche Gewalt können sie annehmen?" Die Behandlung und Darstellung des Themas hat mich - trotz dunkler Realität - durchaus auch in eine lichtvolle Hoffnung geführt. "Wir befinden uns in einem ständigen Überlebenskampf, dessen Ziel es ist, nicht abgewertet zu werden und vor allem nicht zu versagen." (Arno Gruen)
    Michaela G.

  • "…quot;jetzt möchte Euch noch einmal ganz herzlich zu Eurer Produktion gratulieren. Es war ein wunderbarer Abend in einem besonderen Ambiente. Es ist einmalig, wie Ihr Euch mit Kunstverständnis, wissenschaftlicher Neugier und schauspielerischer Profession so komplexen Thema wie dem Bösen schlechthin und der Gewalttätigkeit von Menschen annähert."
    Klaus P.

  • "Eine wunderbare Veranstaltung wie auch Ihre alle anderen bisher, die ich sah."
    Traude G.

  • was mir besonders an eurer arbeit gefällt ist eure autentizität und ernsthaftigkeit ohne die üblichen schauspielerischen eitelkeiten und dieses mehr oder weniger versteckte profilierungsgehabe ... grosses kompliment! - Es war die szene des massenmörders für mich der höhepunkt des abends: ... "was sind denn diese paar leichen im vergleich zu dem leiden, das ich über die jahre durchgemacht habe … " !!!
    Rolf S.

  • "vielen dank für den gestrigen abend, der intensiv nachwirkt! respekt für das intelligente regiedebut von judith. danke katrin auch für die kluge zusammenstellung der texte im handout. dank an gabriela dafür, dass sie passgenau eine intime persönliche leidenserfahrung in eine surreale sprache hochliterarisiert und dem stoff zur verfügung gestellt hat. welch eine wendung am ende! was für ein spiegel! die entscheidung für das immer wieder hyperbolisch aus der proportion gerissene, die bespielung der ebenen mit dem perspektivischen "dreh" um 90grad bei einigen der vortragssequenzen - verstärkt auch noch durch die verschränkung von projektion und realität - haben uns immer wieder direkt in das fragementierte ausgesetztsein der täter geholt, das sich in der ohnmacht der rechercheure spiegelt. fast als wäre der raum ein hirn-raum mit in die rechte obere ecke, auf das verpeilte kortikale kontrollplateau (adoleszenter hochbettstil) entzogener und gleichzeitig sich entziehender wirklichkeit, die einem dann im close-up der projektion ungreifbar gleichsam ins gesicht gedrückt wird. "into the face" heisst es ja auch, wenn etwas überwältigend ist. ... last not least: danke für die komik, die sich ja am abgrund am stärksten anmeldet, um uns ins lachen zu retten. könnten die armen monster bloß lachen! gäb's weniger amok."
    Noemi F.